Von Stefan Butz
Das Bahnunternehmen Vlexx GmbH will Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet ins Naheland locken und startet dafür eine Werbekampagne. Sehr gut! Auf der entsprechenden Seite sind dann auch viele verschiedene Tipps zu sehen, die eine Fahrt an die Nahe zu einem spannenden Aus- flugstag machen. Die holen sich die Vlexxer offensichtlich von den jeweiligen Tourismus-Unternehmen und verlinken das auch immer brav. Nur: Eine Sache fehlt bei den Tipps: Das Salinental.
Nicht, dass es nicht erwähnt würde: Ein Ausflugstipp trägt die Salinen im Titel, ein anderer erwähnt sie in der Kurzbeschreibung. Beide Wandertipps gehen auf Inhalte der Gesundheits- und Tourismus- GmbH (GuT) zurück.
Jedoch: bei keiner der in beiden Tipps vorgeschlagenen Routen kommen die Ausflügler, die diese Streckenvorschläge nutzen, auch nur in die Nähe eines Gradierwerks. Alle Routen führen konsequent um das eigentliche Salinental herum, streifen es bestenfalls einmal am #Panoramaweg.
Dass im Salinental Gradierwerke stehen, dass das ein altes Industriedenkmal ist, das heute nachgewie- senermaßen der Gesundheit dient, dass der Besuch selbstverständlich kostenfrei ist, dass man es vom Inhalatorium im Kurpark Bad Kreuznach über das zentrale Salinental bis hin zum Kurpark Bad Münster durchwandern und genießen kann, erfährt der/die streßgeplagte Großstädter*in leider überhaupt nicht.
Das ist es, was wir von Progressives Bad Kreuznach meinten, als wir per Stadtratsantrag forderten, die Salinen erst einmal besser zu vermarkten bevor man über Abriss und Rückbau spricht. Besser als bei der Vlexx-Kampagne kann die große Nachlässigkeit der Bad Kreuznacher Tourismus-Verantwortlichen bei der Salinentalvermarktung kaum illustriert werden.