Der alte Plan geht nicht mehr auf. Die Stadtwerke wollen Bäderhaus und Crucenia-Thermen loswerden, da beide inzwischen circa 2,3 Millionen Euro Miese im Jahr machen. Entweder wird zugeschlossen oder die Stadt hat beide Einrichtungen wieder in Besitz und damit in den Büchern.
Eine Änderung muss her, weil durch das bisherige Modell der Querfinanzierung – Stadtwerke machen Gewinn und gleichen via Beteiligungsgesellschaft die Verluste der Bäder aus – die Gesamtkonstruktion ins Wanken gerät. Jedenfalls bei den Banken. Und wenn die kalte Füße bekommen und keine Kreditwürdigkeit mehr feststellen, war es das. Das erläuterte Stadtwerke-Chef Christoph Nath bei der Sondersitzung des Stadtrats.
Denn nochmal gut zwei Millionen Euro Miese macht das neue Salinenbad im Jahr. Insgesamt sind es knapp 4,5 Millionen Euro.
Bei der nächsten Stadtratssitzung wird der Rat seine Aufsichtsratsmitglieder anweisen, für einen Prüfauftrag zu stimmen, der wahrscheinlich die beiden bisher schon skizzierten Lösungen offiziell macht: Zuschließen oder abgeben. Zuschließen will keiner aber fürs Abgeben hat die Stadt eigentlich kein Geld. Eigentlich …
Definitiv kein Geld hat die Stadt nun für weitere, selbst sinnvolle neue Stellen. Der Stellenplan wurde von 41 angemeldeten auf 4,5 Vollzeitstellen-Äquivalente zusammengestrichen. Zum Opfer fiel dem Rotstift, in den sich große Teile des Rates inzwischen verwandelt haben, auch eine Stelle bei der Feuerwehr, deren Inhaber:in Arbeiten gemacht hätte, die wir nun an externe Firmen vergeben müssen. Das kostet uns 150.000 Euro mehr. Aber hey: Wir haben eine Stelle eingespart.
Auch extrem günstige Kita-Stellen fallen weg. Die hätten Eltern entlastet. Denn wenn krankheitsbedingt Personal fehlt, muss die Kita früher schließen. Für berufstätige Mütter und Väter ein Alptraum, denn dann müssen sie früher von der Arbeit weg und diese Minus-Stunden irgendwie ausgleichen.